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BdV Rheinland-Pfalz wählt 2020 neuen Vorstand

Der Landesverband des Bundes der Vertriebenen (BdV) Rheinland-Pfalz konnte im Rahmen seiner Landesmitgliederversammlung in Speyer auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken. Im Jahr 2018 hatte sich der langjährige Vorsitzende Dr. Wolfgang Thüne von der Verbandsspitze zurückgezogen und das Amt in jüngere Hände gegeben. Der 41jährige Tobias Meyer, im Hauptberuf Erster Beigeordneter im pfälzischen Haßloch, hatte seinerzeit das Ruder übernommen und konnte nun auf eine erfolgreiche erste Amtsperiode zurückblicken:
Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen konnte die inhaltliche Arbeit intensiviert werden. Es gab Gespräche mit den im Landtag vertretenen Parteien, zudem waren Vertreter des Verbandes auch in der Staatskanzlei und bei der Landeszentrale für politische Bildung. Es konnte ein gutes Netzwerk aufgebaut werden, von dem der Verband perspektivisch profitiert, so der Landesvorsitzende.
Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl verdeutlichte der Landesvorsitzende die Forderungen des Verbandes an die politischen Parteien: Neben einer angemessenen institutionellen Förderung, die in anderen Bundesländern üblich ist, und der Einführung der Stelle eines Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach hessischem, bayrischem oder nordrhein-westfälischem Vorbild, fordert der BdV auch eine stärkere Implementierung der Vertriebenenproblematik in den rheinland-pfälzischen Schullehrplänen und eine Neuordnung der Rentenanerkennung für Spätaussiedler.
Der BdV vertritt einerseits die Heimatvertriebenen, die in Folge des Zweiten Weltkriegs ihre Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa verlassen mussten (zB Ostpreußen, Schlesien, Sudeten, Ungarn, Jugoslawien), aber auch die sog. Spätaussiedler, die nach dem Zusammenbruch des Kommunismus Ende der 1980er Jahre nach Deutschland gekommen sind (Deutsche aus Russland, Siebenbürger Sachsen etc). Damit vertritt der BdV die Interessen von ca. zehn Prozent der rheinland-pfälzischen Gesamtbevölkerung.
Im Verlauf der Versammlung wählten die Mitglieder dann auch einen neuen Vorstand:
Landesvorsitzender bleibt der Haßlocher Tobias Meyer (Donaudeutsche),

dem mit Valentina Dederer (Kaiserslautern, Russlanddeutsche) und Nikolaus Poppitz (Mainz, BdV Mainz) zwei Stellvertreter zur Seite stehen. Zum Schatzmeister wurde Georg Schmalz (Landau, Russlanddeutsche) gewählt.
Als Beisitzer fungieren zukünftig Katharina Eicher-Müller (Schifferstadt, Donaudeutsche), Karl Feller (Gau-Algesheim, Bauernverband), Nikolai Karheiding (Gustavsburg, Deutschbalten), Gabriele Müller (Mainz, Sudetendeutsche), Konrad Neitzel (Bad Kreuznach, Pommern), Prof. Dr. Michael Pietsch (Mainz, Schlesien), Inge Erika Roth (Nieder-Olm, Siebenbürger Sachsen), Dennis Schmidt (Ruchheim, Donaudeutsche) und Kai Thomas (Germersheim, BdV Germersheim). Zu Kassenprüfern wurden Gerhard Penner (Enkenbach-Alsenborn, Westpreußen) und Alexander Breinich (Haßloch, Donaudeutsche) gewählt.
An die Mitgliederversammlung schloss sich ein Impulsvortrag von Josef Jerger (Ludwigshafen) an, der über das Schicksal der Donauschwaben nach 1945 referierte.

Fenster und Türen auf beim BdV!

Im Jahr 1997 hielt der damalige Bundespräsident Herzog seine berühmte „Ruckrede“, in der er der deutschen Gesellschaft Mutlosigkeit und ein Gefühl der Lähmung attestierte. Er sprach von einer Erstarrung der Gesellschaft und bescheinigte eine mentale Depression der Gesellschaft.

Ähnlich erlebe ich, was ich seit meiner Wahl zum Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb des Verbandes wahrnehme. Ausdrücklich loben möchte ich die Gedanken unseres Bundesvorsitzenden, Dr. Fabritius, der ja selbst zur jüngeren Generation im BdV zählt und „Querdenken“ und „Querdenker“ nicht scheut. Mit meinen 40 Lebensjahren bin ich – mit einigen wenigen Ausnahmen – ganz offensichtlich ein Exot im Kreis der Vorsitzenden der Landesverbände und Landsmannschaften.

Hinter den Kulissen und in internen Runden wird viel gejammert. Vor allem von denen, die bereits älter sind, die Strukturen des BdV schon seit Jahrzehnten kennen und schätzen gelernt haben. Vorgetragen werden der Mangel an jungen Engagierten, das Aussterben der älteren Aktiven, das Fehlen von Nachfolgern, um nur einige wenige Aspekte zu nennen. Von jüngeren Vertretern hört man dagegen andere bedenkenswerte Gründe für die partielle Lähmung des Verbandes. Ein angestaubtes Image – wie man neudeutsch sagt –, gepaart mit vagen Zielen des Verbands und einer Überalterung in den Führungsgremien werden zurecht angeführt. Hinzu kommen fragwürdige Positionierungen ehemaliger Köpfe des Bundes.

Ich stelle fest, dass sich der Bund der Vertriebenen in einem Spannungsfeld von Wirkung und Nebenwirkung befindet, dessen Durchbrechen der Quadratur des Kreises gleicht: Es muss uns als Vertriebenenverband gelingen unter Einbeziehung aller handelnder Akteure Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden. Auch die alteingesessenen Funktionäre müssen erkennen, dass neue Wege beschritten werden müssen. Ein Blick zu anderen Interessensverbänden lohnt sich: Der VdK (heute mit dem Zusatz „der Sozialverband“ geführt, als „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“ gegründet) hat in den vergangenen Dekaden einen ganz bemerkenswerten Wandel vollzogen und sich – zumindest ist das der Eindruck von außen – mit neuem Image und neuer Ausrichtung erfolgreich nahezu neu erfunden.

Was uns im BdV eint ist die Gewissheit, dass Vertreibung und Verschleppung in allen Facetten Unrecht und Verbrechen waren und sind. Unser Ziel muss es sein das unseren Landsleuten in der Vergangenheit widerfahrene Unrecht zu benennen und die Erinnerung daran lebendig zu halten. Dabei eint uns die Erkenntnis, dass totalitaristische Regime – egal ob nationalsozialistisch, kommunistisch, sozialistisch, politisch rechts oder links – solche Untaten erst ermöglicht haben und insofern das Heil der Vertriebenen und ihrer Nachkommen – aus historischer Erfahrung und Verantwortung – in der freiheitlich demokratischen Grundordnung und in einem Europa des Friedens und der Freiheit liegt. Insofern geht es um mehr als nur die Bewahrung von Kulturgut und Traditionen sowie die Pflege des Brauchtums früherer Generationen.

Mir ist noch niemand in der jungen Generation im Bund der Vertriebenen begegnet, der die Zukunft unserer Arbeit im Erheben territorialer Ansprüche auf die ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete sieht. Die Frage stellt sich ja – wenn überhaupt – ohnehin nur für bestimmte Landsmannschaften, deren ursprüngliche Siedlungsgebiete zunächst Teil des Deutschen Reiches waren. Entsprechende Forderungen nach Wiederherstellung alter Staatsgrenzen und Geschichtsrevisionismus ist nicht nur inhaltlich realitätsfremd und sorgt mit für das teils komplizierte Image unseres Verbands, sondern bringt uns auch in der Sache nicht weiter.

In den letzten Jahrzehnten sind neue Aufgaben auf den Bund der Vertriebenen zugekommen:

Die sogenannten Spätaussiedler – zuvorderst aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, aus Schlesien und Rumänien – sind Teil der BdV-Familie. Die „Soziale Frage“ dieser Bevölkerungsgruppe nach Rentengerechtigkeit und Berücksichtigung von Berufszeiten aus den Herkunftsländern sowie die gesellschaftliche Integration dieser mehrere Millionen Menschen zählenden Bevölkerungsgruppe sind unsere gemeinsame Aufgabe.

Ein vereintes Europa mit offenen Grenzen ermöglicht dem Bund der Vertriebenen eine vertiefte Zusammenarbeit mit den deutschen Minderheiten im Ausland, vor allem in Ost- und Südosteuropa. Der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Fabritius wirkt hier vorbildlich. Als Verband ist es unsere Aufgabe die deutschen Minderheiten in der Pflege ihrer Sprache und Kultur zu unterstützen. Der Auf- und Ausbau von deutschsprachigen Schulen in den entsprechenden Gebieten muss eine unserer wichtigsten Forderungen sein. In der Implementierung eines Zusammengehörigkeitsgefühls als Volksgruppe liegt der Schlüssel für den Fortbestand deutscher und deutschsprachiger Kultur in den Gebieten, aus denen Deutsche in den letzten Dekaden fliehen mussten, vertrieben wurden oder ausgesiedelt sind.

In Gesprächen wird man immer wieder gefragt, ob die Arbeit des Bundes der Vertriebenen noch zeitgemäß ist und ob es sich nicht um einen aussterbenden Verband handelt. Unsere Existenz ist wichtiger denn je – unsere Aufgaben sind klar. Unsere Verantwortung für die Gesellschaft auch.

Aber: Wir brauchen noch mehr „frischen Wind“ – Fenster und Türen auf beim BdV!

Tobias Meyer

Der Verfasser wurde 1979 geboren und ist seit April 2018 Vorsitzender des Landesverbands des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz

BdV Rheinland-Pfalz fordert landesweiten Beauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler


„Was in anderen Bundesländern bereits erfolgreich praktiziert wird, sollte auch in unserem Land Anwendung finden.“, leitet Tobias Meyer, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz, eine Forderung seines Verbandes in Hinblick auf die Landtagswahlen 2021 ein. Der BdV Rheinland-Pfalz formuliert derzeit in mehreren Stufen inhaltliche Schwerpunkte und bittet die politischen Parteien um Berücksichtigung dieser in den jeweiligen Landtagswahlprogrammen. „In Hinblick auf die Forderung nach einem Beauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler gab es bereits in der Vergangenheit entsprechende Vorstöße der Opposition im Landtag, die wir ausdrücklich unterstützen.“, so Meyer weiter.
Bereits in zahlreichen Bundesländern, so z.B. in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen, wurde seitens der Landesregierungen ein hauptamtlicher Beauftragter für Fragen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler eingerichtet. Auch auf Bundesebene ist mit Dr. Bernd Fabritius ein Beauftragter außerordentlich erfolgreich tätig.
Die zu schaffende Stelle soll die Eingliederung der Spätaussiedler unterstützen und koordinieren. Die Stelle soll zudem die Pflege, Förderung und Weiterentwicklung des Kulturgutes der Vertreibungsgebiete und die Belange der Spätaussiedler unterstützen. Es geht weiter um die Zusammenarbeit mit den Betreuungsorganisationen bei der Aufnahme, Unterbringung, Betreuung und Eingliederung der Spätaussiedler sowie um die Mitwirkung bei der Koordination der die Spätaussiedler betreffenden Maßnahmen mit anderen Ressorts der Landesregierung sowie mit Kommunen und Bundesinstitutionen.
Vor einiger Zeit schon hat der BdV Rheinland-Pfalz ergänzend eine institutionelle Förderung des Verbands durch die Landesregierung – wie auch in allen anderen 15 Bundesländern bereits gängige Praxis (nach §96 Bundesvertriebenengesetz) – von den Landtagsparteien eingefordert. Ebenfalls forderte der Landesverband eine stärkere Berücksichtigung der Vertriebenen- und Aussiedlerthematik in den schulischen Lehrplänen.

BdV Rheinland-Pfalz kooperiert mit Landeszentrale für Politische Bildun

Bei einem Besuch des Landesvorstands des Bundes der Vertriebenen Rheinland-Pfalz in der Mainzer Landeszentrale für Politische Bildung haben beide Seiten eine stärkere Kooperation für die Zukunft vereinbart.

Man plane gemeinsame Ausstellungen und Publikationen, die die Anliegen des Bundes der Vertriebenen stärker in den Fokus der Arbeit in der politischen Bildung nehmen, so BdV-Landesvorsitzender Tobias Meyer (Haßloch/Pfalz). „Ganz konkret möchten wir damit einerseits an das Schicksal der Heimatvertriebenen vor und nach 1945 erinnern, andererseits aber auch die Spätaussiedlerthematik aufgreifen, um für Verständnis, Frieden und ein gemeinsames Europa zu werben. Aufgrund ihrer Geschichte kommt den Heimatvertriebenen und Spätaussiedler eine besondere Verantwortung für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu.“

In den kommenden Wochen sollen geeignete Formate der Zusammenarbeit gefunden und zeitnah umgesetzt werden. „Als wichtiger Verband, der etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung in Rheinland-Pfalz repräsentiert, möchten wir unserer Aufgabe gerecht werden und uns an der politischen Willensbildung beteiligen. Wir freuen uns auf die gemeinsamen Projekte.“

Bild I: v.l.n.r. Bernhard Kukatzki (Direktor der Landeszentrale), Nikolaus Poppitz (Stellvertretender Landesvorsitzender BdV), Marianne Rohde (stellvertretende Direktorin der Landeszentrale), Georg Schmal (Beisitzer im BdV-Landesvorstand), Tobias Meyer (Landesvorsitzender des BdV)

Bild II: Das Direktorium der Landeszentrale und Vertreter des BdV-Landesvorstands planen gemeinsame Aktivitäten.

Gedenkfeier für die Opfer von Vertreibung und Krieg in Landau

Die Donaudeutsche Landsmannschaft Rheinland-Pfalz hatte auch in diesem Jahr zur zentralen Gedenkfeier für die Opfer von Vertreibung und Krieg nach Landau geladen. Am dortigen Gedenkstein erinnern sich die Donaudeutschen seit vielen Jahrzehnten ihrer Verstorbenen.

In Anwesenheit der Landtagsabgeordneten Christine Schneider, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, erinnerte der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Tobias Meyer (Haßloch/Pfalz) an die Opfer von Kommunismus und Stalinismus. Er bedauerte, dass anlässlich der Feierlichkeiten zum 200.Geburtstag von Karl Marx in Trier keinerlei öffentliche Auseinandersetzung über die Greueltaten der marxistischen Regime in Osteuropa nach 1945 stattgefunden habe.

Gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden der Donaudeutschen in Rheinland-Pfalz, Paul Nägl (Speyer), gedachte man der nahezu 150.000 Toten, die die aus dem heutigen Serbien, Kroatien, Ungarn und Rumänien vertriebenen Deutschen zu beklagen haben. Hinzu kommen Tausende von Landsleuten, die an Körper und Seele durch Krieg, Verschleppung und Hunger Schaden gelitten haben. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stand zudem die Erinnerung an die Auflösung der Zwangs- und Vernichtungslager in Jugoslawien vor 70 Jahren.

Meyer rief die Anwesenden auf über das Erlebte zu sprechen um den zukünftigen Generationen vor Augen zu halten, was der Donaudeutschen Volksgruppe widerfahren ist.

Bilder:

1: Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Tobias Meyer, erinnert an die Opfer von Vertreibung und Krieg.

2: Paul Nägl, Landesvorsitzender der Donaudeutschen Landsmannschaft, gedenkt der Verstorbenen seiner Landsmannschaft.

3: Seit vielen Jahren Ort des Gedenkens: Der Gedenkstein auf dem Friedhof von Landau/Pfalz.

Goldene Ehrennadel für Dr. Wolfgang Thüne

In seinem Haus in Oppenheim nahm der langjährige Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Rheinland- Pfalz, Dr. phil. Wolfgang Thüne, die „Goldene Ehrennadel“ des Bundes der Vertriebenen aus den Händen seines Nachfolgers, Tobias Meyer, entgegen.


Bei bester Laune und, nach krankheitsbedingten Rückschlägen, inzwischen wieder guter Gesundheit freute sich Dr. Thüne über die Auszeichnung, die vom Bundesverband des Bundes der Vertriebenen verliehen wird.


Dr. Thüne wurde 1943 in Rastenburg/Ostpreußen geboren. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er als Wettermoderator des ZDF in den Jahren 1971 bis 1986. Im April 2018 hatte Thüne sich, nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze des Verbandes, vom Landesvorsitz des Bundes der Vertriebenen zurück  gezogen, um „einen Generationswechsel einzuleiten, der im BdV auf allen Ebenen notwendig ist“.


Der Landesvorsitzende Tobias Meyer würdigte die außerordentlichen Leistungen Thünes und dankte ihm, stellvertretend auch für den Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius, für sein  jahrzehntelanges Wirken im Dienste der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler.“In ganz hohem Maße hat sich Dr. Thüne um die Interessen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler verdient gemacht.“, so Meyer. „Diese hohe Auszeichnung ist Ausdruck unserer Dankbarkeit und würdigt das Lebenswerk unseres langjährigen Vorsitzenden.“

Gedankenaustausch über Landesgrenzen hinweg

BdV-Landesverbände von Hessen und Rheinland-Pfalz trafen sich in Wiesbaden

Mainz/Wiesbaden: Die BdV-Landesverbände von Hessen und Rheinland-Pfalz kamen kürzlich im Haus der Heimat in Wiesbaden zusammen, um Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zu erörtern. Ein solches gemeinsames Vorgehen in unmittelbarer Nachbarschaft könnte auch deshalb sinnvoll sein, zumal die Mitgliederzahlen überall drastisch sinken und daher Synergieeffekte bei der Verbandsarbeit über Landesgrenzen hinweg genutzt werden sollten. Der hessische BdV-Landesvorsitzende Siegbert Ortmann (Lauterbach) verwies eingangs darauf, dass eine solche Zusammenarbeit aber auch bedeute, zu versuchen miteinander Ziele zu erreichen, die der einzelne Verband allein nicht erreichen könne. Beispielsweise gelte dies für die intensivere Behandlung der Thematik von Flucht, Vertreibung und Deportation in den Lehrplänen für das Fach Geschichte an den Schulen und die stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse und Leistungen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in der Integrationspolitik der Bundesländer. Aber auch die institutionelle Förderung des Bundes der Vertriebenen – in Hessen vorbildlich gelöst! –  müsse flächendeckend in den einzelnen Bundesländern gewährleistet sein, so Ortmann. Der Landesvorsitzende des BdV-Rheinland-Pfalz, Tobias Meyer (Haßloch) sprach sich auch für einheitliche und verständliche Visionen der Vertriebenenorganisationen über Landesgrenzen aus, mit der sich alle BdV-Mitglieder in dieser Republik identifizieren könnten, denn nur daraus entstehe ein „Wir-Gefühl“ bei der Zusammengehörigkeit und damit ein gemeinsamer Schulterschluss der Politik gegenüber. Die beiden BdV-Landesvorsitzenden sprachen sich für regelmäßige solcher Meetings aus, denn der Schlüssel für gute und erfolgreiche Zusammenarbeit sei nun einmal der stetige respektvolle und vertrauensvolle Umgang untereinander.  Die vom hessischen BdV-Landesverband hervorragend ausgebaute Sparte zu den regelmäßigen verständigungspolitischen Aktivitäten in die ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa könne selbstverständlich auch vom rheinland-pfälzischen Nachbarverband genutzt werden, zumal die entsprechenden Bundesförderrichtlinien ein solches Miteinander geradezu vorschreiben. Eine Zusammenarbeit sei aber auch bei gemeinsamen vertriebenenspezifischen Gastausstellungen im Haus der Heimat in Wiesbaden und bei der Ausrichtung der alljährlich stattfindenden mehrtägigen kulturellen Sommer- und Wintertage vorstellbar, so die beiden BdV-Landesvorsitzenden.

Der intensive Gedankenaustausch, an dem auch die stellv. BdV-Landesvorsitzenden Wilhelm Beer (Rüsselsheim) und Reinhard Schwarz (Niddatal) teilnahmen dauerte über zwei Stunden und am Ende bestand im beiderseitigen Interesse Einigkeit darüber, dass Begegnungen dieser Art zu wiederholen seien. 

Foto: Die Gesprächsrunde im Haus der Heimat, v.li. Reinhard Schwarz, Siegbert Ortmann, Tobias Meyer und Wilhelm Beer    

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